Rohrverlegung unter dem Mittellandkanal: So geht’s voran

Haushalte im Garbsener Ortsteil Havelse versorgen die Stadtwerke Garbsen bald durch neue Leitungen mit Energie und Wasser. Diese verlaufen unter dem Mittellandkanal. Der Bau ist aufwändig, aber die beauftragte Firma RTH Rohr- und Tiefbau aus Hoya an der Weser besitzt viel Erfahrung. Die bisherigen, in die Jahre gekommenen Rohre bleiben im Betrieb. Sollten sie nicht mehr störungsfrei arbeiten, können über die neuen Leitungen trotzdem rund 1.000 Haushalte zuverlässig mit Gas und etwa 1.400 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Vorbereitung

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Für die Arbeiten wird Anfang Juli der Schäferdamm im Bereich Deichstraße für den Autoverkehr gesperrt.

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Die Baustelle wird eingerichtet und die benötigten Baumaterialien werden herbeigeschafft.

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Projektleiter Reinhard Ideker von der LeineNetz GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Garbsen und Stadtnetze Neustadt, ist für die Baustelle verantwortlich. Mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt erfolgt ein regelmäßiger Austausch. Für die Arbeiten sind schweres Gerät und ein Spezialfahrzeug erforderlich.

Bohrung

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Die Bohrungen setzen etwa 40 Meter vom Mittellandkanal entfernt an, damit die Rohre unter den sieben Meter tiefen Spundwänden hindurchgeführt werden können. Betroffen sind die Bewohnerinnen und Bewohner einiger Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die Lärmbelastung hält sich aber in Grenzen. Nachts wird nicht gearbeitet.

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Zum Spülen des Bohrlochs wird ein Ton-Wasser-Gemisch durch die Öffnung gejagt, um Steine und Sand aus dem Weg zu räumen. Um Einstürze zu verhindern, werden die Röhren mit Lehm verdichtet.

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Für die Arbeiten sind schweres Gerät und ein Spezialfahrzeug erforderlich.

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Die Leitungen unter dem Kanal, in der Fachsprache „Düker“ genannt, nehmen einen direkten Verlauf von der Deichstraße Richtung Am Kanal auf Garbsener Seite. Am Monitor wird kontrolliert, ob die Bohrung korrekt erfolgt.

Einzug Gasleitung

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Geschafft: Die Bohrung ist abgeschlossen. Jetzt können die Rohre eingezogen werden.

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Dafür kommt das eine Ende an den Haken eines sogenannten Räumkopfes, an dem von der anderen Kanalseite mit Hilfe eines Horizontalbohrers Meter für Meter gezogen wird.

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Die vielen Teilstücke der Leitung werden vor Ort nach und nach zusammengesetzt.

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Wie ein riesiger Lindwurm verschwinden die Rohre im Erdreich.

Verlegung Wasserleitung

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Mehrere Leitungen werden verlegt: Durch das blaue Rohr fließt Wasser und durch das orangefarbene Gas. Die schwarze Leitung ist für Strom. Perspektivisch kann auch Glasfaser verlegt werden. „Das Besondere ist, dass wir vier Medien durch eine Trasse leiten“, erklärt Ideker.

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In einen sogenannten Absperrschieber wird ein Hydrant eingesetzt. An dem Knotenpunkt kann der „Düker“ abgesperrt werden, wenn es zu Störungen kommt. Die Anwohnerinnen und Anwohner erhalten dann immer noch Wasser.

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In offener Bauweise werden die Rohre weiter bis zum Schäferdamm verlegt und dort an die vorhandene Wasserleitung angeschlossen. Dann kommt es zum Ringschluss.

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In der Sommerhitze kommen die Arbeiter mächtig ins Schwitzen. Nach etwa zehn bis zwölf Wochen werden die Arbeiten abgeschlossen sein. Gas, Wasser oder Strom müssen während der gesamten Zeit nicht abgeschaltet werden.